Wir haben uns vor einigen Jahren durch unsere gemeinsame Leidenschaft, unsere Pferde (Montana und Sunny), kennengelernt. Zusammen haben wir in den folgenden Jahren Höhen und Tiefen erlebt. 

Den absoluten Tiefpunkt hatten wir erreicht, als unsere geliebte Montana als “Weidepferd” und somit als nicht mehr belastbar diagnostiziert wurde. Wir begaben uns auf die Suche nach einem Trainer, der flexibel auf alle Situationen eines Pferdelebens reagieren kann und auch nicht-reitbaren Pferden eine Chance gibt. 

Unser Wunsch war es, ein Konzept für Montana zu erstellen, das sie geistig fordert und ihr die Chance zur körperlichen Genesung ermöglicht. Die Reitbarkeit stand dabei nie im Vordergrund. Es ging einzig und allein darum, unserer schlauen und schnell unterforderten Montana ein würdiges und schmerzfreies Leben zu ermöglichen. 

In unserer Verzweiflung fingen wir an, uns selbst weiterzubilden und eigene Ideen zu entwickeln. 

Eine andere Seite des Pferdetrainings erlebten wir mit Sunny. Schon als Jungpferd war Sunny ausgesprochen charakterstark und misstrauisch allem gegenüber, was ihr von Menschen angeboten wurde. Jeder Unsicherheit begegnete sie mit Aggressionen. Ein partnerschaftlicher Umgang schien mit ihr nicht möglich zu sein. Die Besuche diverser Trainerställe in ganz Bayern brachten uns zwar reiterlich weiter, unsere Beziehung glich aber eher einem Kampf. 

Viele gute und erfolgreiche Trainer kreuzten dabei unseren Weg. Doch keiner konnte uns das geben, was wir brauchten – eine “echte Verbindung”, die Raum für Vertrauen schafft. Also blieb uns auch hier nichts anderes übrig, als neue Wege gemeinsam zu gestalten. 

Auf der Basis dieser Ideen arbeiten wir bis heute und entwickeln diese ständig weiter. Aus dem Zusammenspiel von gymnastizierenden Boden- und Reitübungen sowie Vertrauens- und Selbstbewusstseinsarbeiten haben wir eine Herangehensweise entwickelt, die sich individuell auf unterschiedliche Pferd-Reiterpaare anwenden lässt.

Anders als man es vielleicht von vielen anderen Trainingsmethoden kennen mag, behalten wir dabei nicht nur das Pferd und seinen Reiter als eigenständige Individuen mit ihren eigenen Gegebenheiten im Auge, sondern erweitern unser Konzept um deren einzigartige Beziehung zueinander. Denn jedes Pferd-Reiter-Paar agiert als eigene Einheit, die in unserem Training einen mindestens ebenso essentiellen Stellenwert einnimmt, wie deren Beteiligten. Getreu dem Motto: “Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.” (Aristoteles). 

Es ist unser Anspruch, unterschiedliche Störungsfelder zu identifizieren und bei Bedarf auch herauszuarbeiten, um anschließend durch gezielte Impulse, die Konflikte in den verschiedenen Dimensionen der Pferd-Reiter-Beziehung aufzulösen und deren positive Entwicklung voranzutreiben.

Unsere eigenen Pferde brachten uns auf die Grundidee unseres Trainings – und heute sind wir in tiefer respektvoller Freundschaft noch enger mit ihnen verbunden.

Seit Anfang 2019 dürfen wir nun auch anderen Reitern und ihren Pferden dabei helfen, Partner fürs Leben zu werden und freuen uns jeden Tag aufs Neue, unsere Berufung ausleben zu dürfen.