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Timing ist alles!

Pferde im Training loben

In den letzten beiden Artikeln haben wir die Themenberichte „Lobende Gesten“ und „Stimmlob“ beleuchtet.

In diesem Artikel soll es um den passenden Zeitpunkt zum Loben gehen. Während des Trainings ist es oft nicht einfach das richtige Zeitfenster für ein Lob zu finden. Aber warum ist es so wichtig zu einem bestimmten Zeitpunkt zu loben?

Aus der Lehre der positiven Verstärkung wissen wir, dass ein Lob nur dann vom Pferd mit seinem Verhalten in Verbindung gebracht werden kann, wenn es unmittelbar, also direkt erfolgt. Das heißt, dass man das Pferd direkt nach einer gut ausgeführten Übung loben sollte, damit es das auch als Bestätigung seines Verhaltens versteht.

Damit ist auch klar, warum es für Pferde wenig Sinn ergibt, eine Art generelles Lob am Ende einer Einheit zu geben. Das obligatorische Lob am Ende einer Einheit ist damit eher ein netter Abschluss, als ein bestätigendes Lob für ein bestimmtes Verhalten. Es wird somit eher nicht dazu führen, dass das Pferd ein von uns gewünschtes Verhalten wieder zeigt.

Wie lässt sich das in der Praxis anwenden?

Im Eifer des Gefechts kann es passieren, dass man den richtigen Zeitpunkt zu loben verpasst. Helfen kann, dass man sich bewusst ans Loben erinnert, bevor man eine Übung einleitet. Wenn man den Ablauf „Signal-Ausführung-Lob“ bewusst anwendet, wird das schnell zur Routine. Damit wird man dann immer besser im Timing, weil man nicht über jeden Schritt nachdenken muss. Das Lob kommt damit beim Pferd besser an und die positiven Aspekte des gezielten Lobens können wirken.

Ein weiterer Tipp aus unserer Trainingspraxis, um das Timing beim Loben zu verbessern, ist die Reflexion. Heißt konkret, ich mache mir im Nachhinein Gedanken darüber, wann ich gelobt habe und ob dies auch von meinem Pferd wahrgenommen worden ist. Das kann noch während der Einheit in einer kleinen Trainingspause oder nach dem Training geschehen. Das Reflektieren über die eigenen Handlungen bietet uns die Möglichkeit, bewusster zu handeln und negative Gewohnheiten zu identifizieren.

Der dritte und letzte Tipp ist einer der unserer Meinung nach viel zu selten genutzt wird – dabei ist es so einfach! Stell dir dazu dein Handy auf und mach ein Video von dir und deinem Pferd während dem Training. Du musst dafür nicht die komplette Einheit filmen aber vielleicht die ein oder andere Übung, die noch nicht so funktioniert, wie du dir das wünschst. Es ist wirklich interessant, was man alles macht, ohne sich dessen bewusst zu sein. Wir nutzen diese Art der Analyse gerne und sind immer wieder verblüfft, was man auf so einem Video sehen kann.

Lese dir gerne die vorherigen Blog-Beiträge durch, um zu erfahren, wie du ein Pferd mit Stimme und Gesten bestärken kannst.

Signalaufbau und wirkungsvolles Loben sind auch Gegenstand des Theorieteils unserer Seminare. Wenn du Lust hast uns live zu treffen, schau gerne in unseren Veranstaltungskalender oder plane ein Seminar mit uns auf deiner Reitanlage.

Bleib dir und deinem Pferd treu

Julia & Krissi

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