Alltagsstress und trotzdem Zeit fürs Pferd
Wenig Zeit und trotzdem ein gut trainiertes Pferd im Stall? Wie kann das gehen? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in den nächsten Blog-Beiträgen. Die Ideen für diese Beiträge stammen aus unserer direkten Arbeits- und Lebenspraxis. Viele unserer Kundinnen berichten davon, immer zu wenig Zeit zu haben und unter einem ständig schlechten Gewissen zu leiden, weil das Pferd wiedermal zu kurz gekommen ist. Auch wir kennen diese Konflikte.
Als ich (Julia) eine junge Frau war, stand mein Pferd in einem Pensionsstall, in dem ich viele Menschen und ihre Pferde kennenlernen durfte. Ein Phänomen begegnete mir dabei immer wieder! Wenn aus Pferdemamis Menschenmamis wurden veränderte sich für viele die Beziehung zum Pferd dramatisch und nicht wenige gaben ihren vorher heißgeliebten Freizeitpartner komplett auf. Für mich war völlig klar: „Mir passiert das nie!“. Und heute? Ja heute gehöre auch ich zu den Menschen, die täglich mit ihren Aufgaben jonglieren, um allem zumindest einigermaßen gerecht zu werden. Somit ist auch klar, dass in diesem Artikel keine Zeitmaschine vorgestellt wird, mit der man dann zwei Stunden mehr am Tag zur Verfügung hat. Was sich hier aber finden lässt, sind ein paar Anregungen, wie sich das Leben als Pferdemama trotz anderer Verpflichtungen arrangieren lässt.
Im heutigen Artikel soll es darum gehen, wie man seinen Alltag so gestalten kann, dass sich darin Stallzeit unterbringen lässt.
Organisation ist alles
Der erste Tipp betrifft die Aufgaben, die man an einem Tag so vor sich hat. Wenn man den Tag einfach nur auf sich zukommen lässt, besteht die Gefahr, dass er schnell an einem vorbei zieht und man am Ende des Tages wieder nicht beim Pferd war. Verbessern könnte man das indem man eine Art Tagesplan aufstellt. Das muss nicht unbedingt schriftlich sein. Eine grobe Struktur wie der Tag gestaltet werden soll reicht völlig aus. Damit lässt sich schon in Vorfeld absehen, ob und wann man Zeit für einen Besuch beim Pferd hätte.
Gefälligkeiten
Jetzt kommt es nicht selten vor, dass man gefragt wird, ob man noch dieses oder jenes erledigen könnte oder noch „schnell“ was von A nach B fahren kann. Hier gilt es klar abzuwägen, ob diese schnellen Erledigungen nicht am Ende dazu führen, dass man selbst oder eben das Pferd auf der Strecke bleibt. Diese „Zeitfresser“ sind oft eins der größten Hauptprobleme im Zeitmanagement.
Fixe Dates
Es hilft einem selbst und auch den Menschen um einen herum, wenn es fixe Termine gibt, zu denen man im Stall ist. Mit der Verbindlichkeit eines festen Termins fällt es einem leichter, sich die Zeit zu nehmen.
Wochenplan macht Sinn
Es kommt vor, dass ich am Ende der Woche darüber nachdenke, wie ich mein Pferd in dieser Woche trainieren konnte. Was hier hilft ist ein Wochenplan, in dem sich auf einen Blick nachvollziehen lässt, wie die Woche gelaufen ist. Das hilft mir auch um einzuschätzen, ob mein Pferd ausgelastet ist.
Hilfe suchen und annehmen
Viele Pferdemenschen leiden unter einem permanent schlechten Gewissen, weil das Pferd eben nicht ausgelastet ist und das Training auch besser laufen würde, wenn das liebe Pferdchen fitter und zufriedener wäre. Wenn man es aber einfach nicht schafft sein Pferd ausreichend oft zu besuchen, hilft oft nur eins: Hilfe suchen! Vielleicht findet sich jemand am Stall, der eine Reitbeteiligung sucht oder man engagiert eine Trainerin, die einen Teil des Trainings übernimmt. So oder so ist für ein Pferd alles besser, als herumzustehen. Auch wenn es natürlich vielen Besitzerinnen sehr schwer fällt ihr Pferd aus der Hand zu geben.
Kinder mit in den Stall nehmen
Kinder im Stall – Eine Horrorvorstellung für viele. Ich gebe zu, die ersten Male ist es eine ziemliche Herausforderung die Kinder in den Stallalltag zu integrieren. Aber mit etwas Ausdauer haben die Kleinen sogar ihren Spaß dabei. Eine Herangehensweise wäre z.B. den Kindern kleine Aufgaben zu geben, die sie selbst erledigen können. Mein kleiner Sohn füllt zum Beispiel gerne das Kraftfutter für die Pferde in die Tröge.
Es ist und bleibt für die meisten eine Herausforderung, die Stallbesuche im Alltag unterzubringen. Aber lasst uns nicht vergessen, dass die Zeit beim Pferd auch immer eine Zeit der Erholung und des Krafttankens ist. Und genau die brauchen wir um unseren Alltag meistern zu können.
Wir hoffen, dass die Tipps in diesem Artikel den ein oder andern etwas unterstützen und sie ihre Anwendung finden.
Liebe Grüße
Julia & Krissi