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Nervst du noch oder lobst du schon?

Dass Lob Pferde motivieren kann, ist allgemein bekannt. Für uns als Trainerinnen ist es besonders wichtig, Lob so einzusetzen, dass damit das Verhalten eines Pferdes positiv beeinflusst wird. Aber wie lobt man ein Pferd so, dass es das auch als Bestätigung des gezeigten Verhaltens erkennt?

In diesem ersten Blog-Beitrag zum Thema „Lob“ beleuchten wir die lobende Geste, weil diese in der Pferdewelt wohl am häufigsten genutzt wird. Wir erklären, wie du erkennen kannst, ob dein Pferd sich durch deine Art des Lobens positiv bestätigt fühlt.

Was wir in unserer Praxis als mobile Pferdetrainerinnen schnell lernen durften war, dass Pferde sich auf sehr unterschiedliche Weise von Lob angesprochen fühlen. Das kann vom Charakter, dem Temperament oder auch den Vorerfahrungen eines Pferdes beeinflusst werden. Auch wie authentisch die lobende Person ist, spielt eine entscheidende Rolle.

Wir haben zum Beispiel in einem Erstgespräch ein Pferd erlebt, das sich laut Besitzerin mit körperlichem Lob unwohl fühlte. Als Krissi das Pferd für seine Kooperation auf ihre Art mit Streicheleinheiten lobte, schien es so, als könnte es kaum genug davon bekommen.

Nun ist es wichtig zu erkennen, wann sich ein Pferd gelobt fühlt und wann nur wir Menschen unser Tun als lobend empfinden. Dabei macht es Sinn, sich erstmal selbst zu hinterfragen, ob ich das, was ich tue, als positiv empfinde. Fühle ich mich wohl dabei? Die meisten von uns haben gelernt, dass man ein Pferd am besten durch kräftiges Klopfen auf den Hals lobt. Aber entspricht das deinem Gefühl von liebevollem Lob? Es mag sicher ein paar wenige Personen geben, auf die das zutrifft, aber die meisten empfinden diese Geste als eher „grob“.

Stell dir vor, du würdest deinem Pferd beim Loben leise „Danke“ zuflüstern und suchst dir dann ein paar Gesten dazu aus, die sich gut anfühlen. Diese kannst du dann an deinem Pferd auf ihre Tauglichkeit testen.

Wie erkennst du, dass dein Pferd sich gelobt fühlt?

Wenn man genau hinsieht, kann man an der Körpersprache des Pferdes schon erkennen, ob es die Art des Lobs begrüßt oder eher ablehnt. Ein Augenzukneifen und den Kopf wehdrehen ist eine eher große Geste der Ablehnung. Manche Pferde rümpfen nur die Nüstern oder weichen kaum merkbar zurück. Hier solltest du einen wachsamen Blick für dein Pferd entwickeln. Als positive Reaktionen auf ein Lob würden wir ein tiefes Atmen oder sogar Schnauben werten. Es kommt aber auch vor, dass Pferde uns klar bestätigen, dass ihnen das Lob zusagt, in dem sie uns zum Beispiel den Kopf entgegenstrecken und auf ihre Streicheleinheiten warten.

Teste gerne mehrere Gesten eine Weile aus, um ein Gefühl für ihre Tauglichkeit zu bekommen. Wähle dann zwei oder drei Gesten aus, die sich als angenehm und praktisch im Alltag für dich und dein Pferd erwiesen haben. So kommt dein Lob auch als positive Bestärkung beim Pferd an.

Setze gerne dein neues Wissen in der Praxis ein und überprüfe deine Lob-Routine.

Wir würden uns freuen, wenn du uns von deinen Erfahrungen berichten würdest.

Im nächsten Blog-Beitrag wenden wir uns dem Thema loben mit Stimme zu. Wir hoffen, dass du auch dann wieder mitliest.

Blei dir und deinem Pferd treu

Julia & Krissi

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